Antwort auf: Weckt der Held die Sympathie und das Interesse des Lesers?

#528

Mira
Teilnehmer

Eigentlich träume ich mich ein bisschen in die Figuren rein. Ich muss einen Startfaden haben, eine Idee, wer die Figur ist und ihr Innenleben und ihr Handeln enthüllt sich beim Schreiben und Konfrontieren mit Menschen und Situationen. Natürlich halte ich zwischendrin inne und überlege, ob es Sinn macht, ob mein Unterbewusstes einen Charakter zu unsympathisch oder klischeehaft zeichnet, und wo die Reise hingeht, aber sehr viel von den Figuren kommt aus dem Bauch, einschließlich weiterer Charaktere, die plötzlich auftauchen und entweder ihren Platz in der Geschichte finden oder wieder verschwinden. Die Figuren müssen mich zuerst selbst fesseln und interessieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auch bei den Lesern etwas auslösen. Genauso ist es, wenn ich selbst an einem Punkt hänge oder unzufrieden bin, stimmt meistens etwas gar nicht. Und eine gute Möglichkeit, herauszufinden, wie die Figuren bei anderen ankommen, ist, ihnen Szenen einfach zu zeigen. Andere Leute finden in meinen Figuren manchmal Dinge, die ich gar nicht bewusst angelegt habe, wecken manchmal mehr Sympathie, als ich ihnen zugedacht habe.
Wenn die Handlungen meiner Figuren nicht in die Geschichte passen, stecke ich die entsprechende Szene erstmal in eine Resterampe, auf die ich manchmal später noch zugreife, falls etwas dann doch noch past und überlege erstmal bessere Lösungen