Benedict Wells rät ja dazu, verschiedene Erzählperspektiven auszuprobieren. Ich hatte zunächst einen Er-Erzähler gewählt, weil ich glaubte, dadurch eine Distanz zu meinem Journalisten-Ich zu schaffen. Die erste Test-Leserin, der ich den Text gab, monierte, man wisse nicht, wer da erzählt und warum er die Geschichte erzählt, die sehr intim war. In einer Nachtaktion drehte ich die ersten beiden Kapitel um 180 Grad, schrieb sie neu aus der Ich-Perspektive des Helden, schickte die Version am Morgen der Leserin. Sie war begeistert, ich hatte in der Nacht schon beim Schreiben gemerkt, das alles floss. Habe dann den ganzen Text umgeschrieben, dauerte drei Wochen. Um dann vier Monate später dem Ich-Erzähler noch mal einen anderen Dreh zu geben, dazu später mehr. Welche Erfahrungen habt ihr mit der Erzählperspektive gemacht?