Luisa Gehnen

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  • als Antwort auf: Erzeugt der Anfang genügend Neugier, um den Text zu lesen? #599

    Luisa Gehnen
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    @smkakres ich habe auch bis vor ein paar Jahren gar nicht so sehr auf erste Sätze und erste Seiten von Büchern nachgedacht. Inzwischen merke ich aber selbst auch, wie sehr mich ein Buch schnell überzeugen muss, um ihm wirklich eine Chance zu geben, es auszulesen. Die Konkurrenz ist leider einfach deutlich größer, als in meiner Kindheit. Häufig nehme ich ein neues Buch mit in den Bus zur Uni oder zur Abriet. Wenn es mich auf dem Weg nicht überzeugt und mir danach noch in den Gedanken hängt, wird es das Buch nicht einfach bei mir haben. Wie schnell muss euch ein Buch überzeugen oder seid ihr hardliner und zieht jedes Buch von Anfang bis Ende durch?

    als Antwort auf: Wird klar, wer die Hauptfigur ist? #598

    Luisa Gehnen
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    Ich lese gerade Cleopatra und Frankenstein von Coco Mellors. Nach fast einem Drittel des Buches ist plötzlich eine neue Hauptrolle aufgetaucht (zumindest wirkt es bisher so, ich habe das Buch noch nicht ausgelesen). Ich konnte mit den bisherigen Hauptcharakteren noch nicht so wirklich eine Beziehung aufbauen und die neue Person hat mir da plötzlich eine ganz neue Lesemotivation gegeben. Sie macht alle Dynamiken wieder interessant und bringt in die ansonsten sehr (für mich) lebensfernen Welt der New Yorker Kunst- und Medienszene einen relatable Zugang. Ist euch sowas auch schonmal passiert?

    als Antwort auf: Ist wichtig, für wen du den Roman oder die Kurzgeschichte schreibst? #597

    Luisa Gehnen
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    Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht, dass ihr Texte ändern musstet oder nicht so schreiben konntet, wie ihr wolltet, weil sie sonst nicht zum Genre oder zur Zielgruppe gepasst hätten? Wie geht ihr damit um?

    als Antwort auf: Spricht der Text Geschmack, Geruch, Gehör, Gefühl an? #596

    Luisa Gehnen
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    Ich persönlich liebe solche Formulierungen am Anfang einer Szene oder eines Textes. Um so mehr ich mir durch Sinneseindrücken den Raum der Handlung vorstellen kann, um so schneller werde ich von der Geschichte eingesogen.

    als Antwort auf: Sind die Dialoge weit genug von Alltagssprache entfernt? #590

    Luisa Gehnen
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    @AKRink Wenn Personen beispielsweise einen Dialekt, Akzent oder eine ganz spezielle Ausdrucksweise hat, wird es vielleicht auch ohne das „sagt X“ deutlich, wer redet…


    Luisa Gehnen
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    Ich finde beispielsweise das Dinge wie Hobbys, Leidenschaften, Tagesrhythmen, die Frage ob es ein Genussmensch oder ein Kopfmensch ist, die Wahl von Fortbewegungsmitteln und und und… mir viel über Körper- und Charaktereigenschaften einer Person verraten. Hat eine Person beispielsweise eine Dunkelkammer zuhause, isst viel TK-Pizza und geht vor 12 Uhr mittags nicht ans Handy, habe ich schon ein grobes Bild von ihr vor Augen.

    als Antwort auf: Welche Sehnsucht treibt den Helden an? #588

    Luisa Gehnen
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    Mich catcht es auch mehr, wenn das Objekt/Subjet der Sehnsucht nicht konkret formuliert ist. Mit dem Gefühl der Sehnsucht selbst kann ich mich viel besser identifizieren, als beispielsweise der Sehnsucht nach einer Mutter (wenn ich eine habe). Wie geht es euch da?

    als Antwort auf: Treiben die Dialoge die Geschichte voran? #587

    Luisa Gehnen
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    Dialoge müssen mich immer in zwei Punkten überzeugen: Sie müssen mich auf der inhaltlichen Ebene weiterbringen, also „neue“ Informationen vermitteln. Sie müssen mir aber auch auf der Beziehungsebene der beteiligten Menschen bisher noch nicht erzählte Facetten zeigen.

    als Antwort auf: Steigern die Szenen die Konflikte? #586

    Luisa Gehnen
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    Vielleicht ist das auch eine Selbstbeobachtung im Alltag kein schlechter Ansatz. Wie machen wir selbst weiter, wenn wir gerade aus einer Konfliktsituation oder aus einem konfliktbehafteten Gedanken „rausgehen“? Was passiert da mit uns innerlich, räumlich oder auch ggf. im Kontakt mit anderen Menschen?

    als Antwort auf: Sind Höhepunkt und Lösung der Konflikte überraschend genug? #585

    Luisa Gehnen
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    Ich bin auch der Meinung, dass Konflikte einen Charakter oder eine Geschichte erst so richtig nahbar machen. Eine heile Welt ist langweilig. Außerdem frage ich mich, wie es Glück, Erleichterung und allgemein DAS GUTE in einer Geschichte geben kann, ohne dass auch der Gegenpart existiert und erzählt wird. Ohne Täler keine Berge könnte man auch sagen.

    als Antwort auf: Wie kürzt man am besten? #584

    Luisa Gehnen
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    Ich hole mir hier gerne Feedback von anderen Menschen ein, die den Text noch nie gelesen haben. Außerdem lasse ich Texte auch gerne erstmal liegen, wenn es mir die Zeit erlaubt. Wenn ich dann ein paar Tage später nochmal drauf schaue, fällt es mir leichter Passagen oder Sätze zu streichen, weil ich einen frischen Blick habe.

    als Antwort auf: Weckt die Sprache vorrangig Gefühle oder verbreitet sie Informationen? #583

    Luisa Gehnen
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    Absolut. Mir passiert es vor allem, wenn neben meiner Fantasie auch Sinneswahrnehmungen (durch Geräusche, Gerüche, Happigen etc.) angesprochen werden. So habe ich das Gefühl, dass die Geschichte vom Buch, über meinen Kopf bis in meinen Körper geht und mich so in andere Welten bringt.

    als Antwort auf: Wie autobiografisch kann/darf der Roman oder die Kurzgeschichte sein? #582

    Luisa Gehnen
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    @smkakres das sehe ich genau wie du. Für mich bringt dieses Unwissen über die „Realität“ des Erzählten auch immer eine weitere Spannungsebene mit rein, die dann parallel zur Geschichte verläuft. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass es auch häufig keine klare Antwort auf die Frage gibt. Ab wie viel Fantasie ist es nicht mehr Autobiografisch? Und anders herum?

    als Antwort auf: Sind alle verbrauchten Metaphern gestrichen? #539

    Luisa Gehnen
    Administrator

    @Lara Grewe mit geht es da ganz ähnlich wie dir. Ich habe zudem eine große Liebe für absurde Vergleiche, auf die ich so selbst nie gekommen wäre wie „they were only a one ciggarete drive from home.“

    als Antwort auf: Unterscheidet sich die Sprache von journalistischer Sprache? #538

    Luisa Gehnen
    Administrator

    @smkakres Ich denke bei Sprache häufig nach dem Prinzip von „Form follows Function“ und bin da ganz bei dir. Von einem Roman erwarte ich, dass er mich emotional berührt, mich in seinen Bann zeiht und ich die Charaktere und Ereignisse fast schon fühlen kann. Bei journalistischen Texten will ich natürlich auch eine emotionale Komponente verspüren, aber im Vordergrund steht dabei immer Vermittlung von Informationen auf eine nüchterne Weise, die es mir selbst ermöglicht eine Meinung zu bilden.

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