Wolf Schneider sagte dazu (Zitat aus der Reporterfabrik): „Metapher bedeutet Übertragung: vom Unsagbaren ins Sagbare, vom Unanschaulichen ins Anschauliche, vom schon Anschaulichen ins Handfeste. Wenn wir nicht nur ein Stück Holz begreifen, sondern auch einen Zusammenhang: So haben wir den Zugriff der Hand ins Unsichtbare übertragen und unseren Fortschritt benennbar gemacht.
Die Stilistik unterscheidet die Sprachbilder nach Metonymie und Allegorie, nach Topos, Tropus, Periphrase und Parabel. Die jeweils zutreffende Benennung ist ein Gesellschaftsspiel, an dem sich keiner zu beteiligen braucht, der seinen Lesern treffende Bilder liefern möchte. Für die Praxis des interessanten Schreibens bieten sich andere Unterscheidungen an: Sprechblume oder Bedeutungssprung? Treffendes oder schiefes Bild? Mut zur Metapher oder Angst vor ihr?
Wer Sprachbilder benutzt, läuft natürlich immer auch Gefahr, schiefe Bilder zu benutzen, verbrauchte Bilder („das Tanzbein schwingen“) oder wenig originelle Bilder (Wüstenschiff für Kamel). Außerdem gibt es die Gefahr, dass das Bild entgleist: „Der Finger Gottes hat schon so manchen ein Bein gestellt.“
Aber schöne, neue Sprachbilder wachsen nach. Das sind die höheren Weihen eines Textes, mit dem das Interesse des Lesers geweckt werden kann, aber auf Wunsch produzieren lässt sich das nicht. Geradezu beschließen lässt sich aber:
Vergleiche herstellen.
Anschaulich machen, was abstrakt ist. Spricht zum Beispiel der Text davon, dass in den Alpen ein 190 Meter hoher neuer Staudamm gebaut worden ist, so ist es angenehm, dazuzuschreiben – „höher als jeder Kirchturm der Erde“.“