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JoergTeilnehmerSpannende Dialoge zeichnen sich dadurch aus, dass die Figuren unterschiedliche Ziele und Absichten haben. Dies führt zu Konflikten und Missverständnissen, die die Spannung erhöhen. Dialoge, in denen Figuren aneinander vorbeireden oder ihre eigenen Agenden verfolgen, können sehr dynamisch und unterhaltsam sein.
Weitere Beispiele für Romane mit überzeugenden Dialogen und Charakteren
– „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald: Die Dialoge sind scharf und enthüllen viel über die sozialen Hierarchien und inneren Konflikte der Figuren.
– „Catch-22“ von Joseph Heller: Die Dialoge sind absurd und spiegeln die verrückte Logik des Krieges wider, während sie die Individualität der Charaktere betonen.
– „Beloved“ von Toni Morrison: Die Charaktere sprechen mit einer Tiefe und Intensität, die ihre Traumata und Hoffnungen offenbaren.
JoergTeilnehmerDie Figuren sollten unterschiedliche sprachliche Eigenheiten, Dialekte, Jargon und Satzstrukturen haben, die ihren Hintergründen, Berufen und Persönlichkeiten entsprechen. Ein gut geschriebener Dialog lässt den Leser erkennen, wer spricht, ohne dass immer ein „sagte er/sie“ nötig ist.
JoergTeilnehmerWolf Schneider sagte dazu (Zitat aus der Reporterfabrik): „Metapher bedeutet Übertragung: vom Unsagbaren ins Sagbare, vom Unanschaulichen ins Anschauliche, vom schon Anschaulichen ins Handfeste. Wenn wir nicht nur ein Stück Holz begreifen, sondern auch einen Zusammenhang: So haben wir den Zugriff der Hand ins Unsichtbare übertragen und unseren Fortschritt benennbar gemacht.
Die Stilistik unterscheidet die Sprachbilder nach Metonymie und Allegorie, nach Topos, Tropus, Periphrase und Parabel. Die jeweils zutreffende Benennung ist ein Gesellschaftsspiel, an dem sich keiner zu beteiligen braucht, der seinen Lesern treffende Bilder liefern möchte. Für die Praxis des interessanten Schreibens bieten sich andere Unterscheidungen an: Sprechblume oder Bedeutungssprung? Treffendes oder schiefes Bild? Mut zur Metapher oder Angst vor ihr?
Wer Sprachbilder benutzt, läuft natürlich immer auch Gefahr, schiefe Bilder zu benutzen, verbrauchte Bilder („das Tanzbein schwingen“) oder wenig originelle Bilder (Wüstenschiff für Kamel). Außerdem gibt es die Gefahr, dass das Bild entgleist: „Der Finger Gottes hat schon so manchen ein Bein gestellt.“
Aber schöne, neue Sprachbilder wachsen nach. Das sind die höheren Weihen eines Textes, mit dem das Interesse des Lesers geweckt werden kann, aber auf Wunsch produzieren lässt sich das nicht. Geradezu beschließen lässt sich aber:
Vergleiche herstellen.
Anschaulich machen, was abstrakt ist. Spricht zum Beispiel der Text davon, dass in den Alpen ein 190 Meter hoher neuer Staudamm gebaut worden ist, so ist es angenehm, dazuzuschreiben – „höher als jeder Kirchturm der Erde“.“Juli 24, 2024 um 9:02 am Uhr als Antwort auf: Gibt es zu viele seltsame Zufälle, sind die Handlungen der Protagonisten im Text vorbereitet? #491
JoergTeilnehmerBeispiele für Romane mit unerwarteten Wendungen
„Was ich liebte“ von Siri Hustvedt: Wie du erwähnt hast, gelingt es Hustvedt, den Leser auf eine bestimmte Richtung vorzubereiten, nur um dann eine unerwartete Wendung einzuführen, die die gesamte Erzählung auf den Kopf stellt.„Gone Girl“ von Gillian Flynn: Flynn’s Roman überrascht durch seine unzuverlässigen Erzähler und schockierenden Wendungen, die den Leser kontinuierlich im Unklaren lassen.
„Der geheime Geschichte“ von Donna Tartt: Tartt gelingt es, den Leser durch eine dichte, atmosphärische Erzählung zu führen, die immer wieder überraschende und unerwartete Wendungen nimmt.
„Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón: Dieser Roman enthält viele sorgfältig eingefädelte Hinweise und Wendungen, die den Leser ständig überraschen und in den Bann ziehen.
Juli 24, 2024 um 8:56 am Uhr als Antwort auf: Enthalten die ersten fünf Absätze zu viele Informationen? #490
JoergTeilnehmerFür den Austausch hier ein Anregung: Welche Anfänge in welche Büchern findet ihr gelungen?
Juli 24, 2024 um 8:54 am Uhr als Antwort auf: Wie autobiografisch kann/darf der Roman oder die Kurzgeschichte sein? #489
JoergTeilnehmerDie Frage ist doch, ob die persönlichen Erlebnisse mit fiktiven vermischt werden und ob die Autor:in damit transparent umgeht. Oder ob die Leser:in im Unklaren gelassen wird, ob es sich um Fiktion oder Realität handelt.
JoergTeilnehmerIch stimme Wiebke ebenfalls zu – auch bei Fiktion braucht es eine grundlegende Recherche, denn Leser kennen mittlerweile viele Orte – oder möchten sie kennenlernen. Genauso ist es bei vielen anderen Dingen wie z.B. Essen, Drogen (LSD, s.o.,), etc. – da empfinde ich es sogar als störend, wenn die Fakten nicht stimmen.
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